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2. Juni 2023 | 07:00 Uhr
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Wie die Lindner-Gruppe die Zukunft angeht

Das Jahr des 50. Jubiläums ist ein Neustart für die Düsseldorfer Lindner Hotels: Mit einem neuen Markenauftritt, einer neuen Strategie und vor allem der Kooperation mit Hyatt will sich das Unternehmen neue internationale Zielgruppen erschließen und wachsen.

Lindner Re-Branding im Hotel-Eingangsbereich Foto Lindner Hotels

Lindner hat sich ein neues Design gegeben

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Rund ein Jahr nach dem Amtsantritt von CEO Arno Schwalie verkündet Lindner die neue Strategie für die Zukunft. Man wolle "wachsen und sich neue internationale Zielgruppen erschließen“, sagt der erste CEO des Familienunternehmens, der nicht den Namen Lindner trägt.

Internationaler Distributions-Kanal durch Hyatt

Ein wichtiges Element dafür sei die Kooperation mit Hyatt. Alle Lindner-Marken, darunter auch die Me & All Hotels, können künftig über die internationale World-of-Hyatt-Plattform gebucht werden. Die Lindner-Häuser sind dann auch Teil des weltweiten Hyatt-Bonusprogramms mit 34 Millionen Mitgliedern. Somit verbessert das Unternehmen erheblich seine internationalen Vertriebsmöglichkeiten. Da bislang noch 75 Prozent der Lindner-Gäste aus dem deutschsprachigen Raum kommen, liegt hier einiges an Potenzial.

Neues Logo, neue Designsprache

Um diesen neuen Weg auch optisch zu untermalen, haben sich die Düsseldorfer einen neuen Markenauftritt verpasst, der eine internationale Formen- und Farbensprache hat und die Werte des Unternehmens transportieren will. Fortan dient ein diagonal durchbrochener Kreis als Logo und Blickfang, der Optimismus und Dynamik ausdrücken soll.

Das findet sich im ebenfalls neu konzipierten Interieur Design der Marke wieder, indem beispielsweise Badezimmerspiegel die gleiche Form haben. Dazu passt dann ein Waschbecken im bereits bekannten Lindner-Orange. Neu und alt bilden somit eine Symbiose. Entwickelt hat das Design Remo Masala, einstiger  Chief Creative Officer Concepts & Hotel Brand Developments bei Thomas Cook und Gründer der Kreativagentur Vision Alphabet. Das Rebranding, für das Masala und sein Team "hunderte Entwürfe" ausprobiert haben, kostete laut CTO Frank Lindner "einen mittleren sechsstelligen Betrag".

Die Eingriffe in die Hardware, die das Rebranding ebenfalls erfordert, sind ungleich teurer. Laut Lindner belaufen sich die Kosten für Renovierung und neue Inneneinrichtung auf einen zweistelligen Millionenbetrag.

Wachstum im Portfolio

Auch wolle man im Portfolio wachsen. Mit der Akquisition von drei neuen Häusern in Berlin, Lübeck und dem Ostsee-Ort Boltenhagen wurde bereits ein erster Wachstumsschritt getätigt, weitere sollen folgen. Als Ziel gibt CEO Schwalie bis 2030 eine Verdoppelung der Häuser an. Ob man diese nun pachtet oder neu baut, wird laut Schwalie im Einzelfall entschieden. Bislang zählen dazu 25 Häuser der Marke Lindner Hotels & Resorts in sieben europäischen Ländern sowie acht Me & All Hotels in Deutschland. Vor allem für letztere sehen die Lindner-Offiziellen auch internationales Potenzial, etwa im Nahen Osten, den USA, Großbritannien oder in Asien.

Vorerst werden 26 Hotels der Lindner-Marken, darunter alle Me & All Hotels, Teil der Marke Jdv by Hyatt und gehören damit zu einer Kollektion unabhängiger Hotels der US-Kette. Weitere Häuser sollen nach einer notwendigen Renovierung laut Schwalie folgen.

Als wichtiger Punkt der neuen Ausrichtung will man sich der "besseren Guest-Experience von Hyatt“ angleichen und "überall einen umfassenden Service nach höchstem Qualitätsstandard bieten“. Dem mancherorts neu eingeführten Trend, Service-Roboter einzusetzen und damit auch die Personalkosten zu senken, erteilt Schwalie eine Absage. "Ich sehe darin keinen Mehrwert und finde es nicht gut, wenn im Restaurant das Essen oder die Rechnung von einer Maschine serviert wird."  

Optimierung der Businesshotels

Optimieren will Lindner laut COO Stefanie Brandes vor allem auch den Geschäftskundenbereich. So soll es in allen 18 MICE-Hotels von Lindner neben topaktueller Technik auch spezielle Zimmer für Business-Frauen geben, die hochwertige Haartrockner und Föns ebenso bereit halten wie eine  besondere Lichttechnik im Badezimmer. Mit derlei Features will das Unternehmen laut Brandes diese Klientel gezielt ansprechen. Einen entsprechenden Markt gebe es. Und für Referenten einer Veranstaltung soll es einen Late-Check-Out geben.

Sven Schneider

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