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23. Januar 2024 | 21:34 Uhr
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Mailen

Hotel will nichts von rechtem Geheimtreffen gewusst haben

Nach dem Geheimtreffen von mutmaßlichen Rechtsextremen in den Räumlichkeiten des Gästehauses am Lehnitzsee, sieht sich das Hotel mit vielen kritischen Fragen konfrontiert. Viele Pressevertreter interessieren sich für das als Landhaus Adlon bekannte Objekt und möchten wissen, ob das Hotel Kenntnis von den umstrittenen Gästen hatte. Der Hoteldirektor verteidigt sich.

Landhaus Adlon Berlin Foto Landhaus Adlon

Das Gästehaus am Lehnitzsee weist Vorwürfe der Mitwisserschaft zurück 

Laut einem Bericht des Recherchezentrums Correctiv wurden in dem Gästehaus am Lehnitzsee Pläne für die "Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland" besprochen. Diese Enthüllung führte zu einem medialen und politischen Aufschrei im ganzen Land, der bis heute andauert. In vielen Städten kam es zu Großdemonstrationen gegen Rechtsextremismus. Auch vor dem Hotel kam es zu einer Demonstration, jedoch nur mit 60 Teilnehmern.

Gegenüber der Berliner Zeitung beteuert Hoteldirektor Thomas Gottschalk, der das Hotel seit über acht Jahren leitet, er habe vor der Veröffentlichung des Berichts nichts von den Inhalten des Treffens gewusst. Schließlich sei es übliche Praxis der Hotelbranche, keine Kenntnis über den Inhalt gebuchter Veranstaltungen zu haben.

Medien beschäftigen sich mit der Frage, ob das Hotel in das Treffen eingebunden war

Der Tagesspiegel hingegen will wissen, dass auf dem Gelände der Villa am Lehnitzsee seit langem prominente Köpfe der rechten Szene verkehren würden. Das zeigten die eigenen Recherchen. Auch T-Online beschäftigt sich intensiv mit dem Hotel und seinen Gästen. In dem Bericht wird ein Miteigentümer des Hotels zitiert, der die Verantwortung für ein mögliches Treffen der rechten Szene auf dem Anwesen ebenfalls zurückweist. "Alle AfD-Veranstaltungen und alle Veranstaltungen von Organisationen, die als verfassungsfeindlich eingestuft sind", seien vertraglich ausgeschlossen. Man habe bereits ein Sommerfest der AfD abgelehnt. 

Derweil klagt das Hotel über viele Stornierungen, insbesondere von Firmen. Das Wirtschaftsjahr 2024 sei schon nicht mehr zu retten. Im schlimmsten Fall müsste das Hotel geschlossen werden.

Auf seiner Webseite schreibt das Hotel: "Aufgrund der aktuellen Pressemitteilungen möchten wir Sie darauf hinweisen, dass wir uns von den darin enthaltenen Meldungen distanzieren. Wir legen großen Wert auf die Privatsphäre unserer Gäste und möchten betonen, dass wir uns stets um Diskretion bemühen. Wir sind nicht verantwortlich für die Inhalte von Veranstaltungen unserer Kunden und kennen diese im Vorfeld auch nicht."

Pascal Brückmann

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