Generation X entscheidet für drei Generationen beim Konsum
Die Generation X, also die 45- bis 60-Jährigen, ist die kaufkräftigste Altersgruppe in Deutschland. Laut einer Studie von NIQ und World Data Lab liegt ihr Ausgabevolumen bei 620 Milliarden Euro. Sie entscheidet beim Konsum nicht nur für sich selbst, sondern auch für Eltern und Kinder. Anbieter sollten ihre Strategien gezielt auf diese Zielgruppe ausrichten.

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Die Generation X bestimmt maßgeblich, was konsumiert wird
Die Generation X ist ein Konsumtreiber und steht im Zentrum eines tiefgreifenden wirtschaftlichen Wandels. Ihr Ausgabevolumen in Deutschland ist mit rund 620 Milliarden Euro größer als das jeder anderen Altersgruppe. Seit 2021 ist sie die konsumstärkste Generation und wird diese Position voraussichtlich bis 2033 behalten.
Entscheidungen für drei Generationen
Typische Vertreter der Generation X kaufen nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre alternden Eltern und ihre noch im Haushalt lebenden Kinder. Diese Rolle als "Kümmerer"-Generation macht sie zu einem zentralen Faktor für Konsumentscheidungen in mehreren Altersgruppen. Marta Cyhan-Bowles von NIQ spricht von einem enormen Einfluss, der von Marken bislang unterschätzt werde.
Die Gen X legt besonderen Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und bevorzugt Produkte, die den Alltag erleichtern. In Deutschland zeigt sich die Generation zudem als bodenständig: 53 Prozent geben an, sich Dinge zu leisten, weil sie sie haben möchten, ein im globalen Vergleich hoher Wert. Marken spielen dabei eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass der Nutzen stimmt.
Zurückhaltend bei Innovationen
Neue Produkte stoßen bei der Generation X nur bedingt auf Interesse. In Deutschland probieren lediglich 30 Prozent gerne Neues aus. Dennoch zeigt sich ein wachsendes Interesse an Gesundheitsprodukten wie Vitaminen und Supplements. Auch digitale Tools zur Gesundheitskontrolle werden genutzt, wenn auch weniger intensiv als bei jüngeren Generationen.
Künstliche Intelligenz wird von der Generation X bislang zurückhaltend angenommen. Nur 16 Prozent folgen KI-basierten Kaufempfehlungen. Gleichzeitig zeigt sich aber eine pragmatische Offenheit: 60 Prozent würden einen KI-Agenten akzeptieren, wenn dadurch Wartezeiten beim Kundenservice entfallen. Hersteller und Händler sind gefordert, ihre Produktstrategien auf die Bedürfnisse dieser Generation abzustimmen. Wer Innovationen, Qualität und echten Mehrwert klar kommuniziert, kann die Generation X langfristig binden.