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26. Oktober 2022 | 07:00 Uhr
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So wollen A&O Hostels 30 Prozent Energie einsparen

Wie bei allen Hotels steht auch bei A&O Hostels das Thema Energiesparen ganz oben auf der Prioritätenliste. Mit Technik, Verbrauchsreduzierung, neuen Energielieferanten und Verhaltensänderung geht das Unternehmen die Aufgabe an, wie CEO und Gründer Oliver Winter (Foto) in einem Gastbeitrag schreibt.

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A&O-CEO Oliver Winter hat das Energiesparen zur Chefsache gemacht

Energie war im September mehr als 40 Prozent teurer als im Vorjahr. 95 Prozent Teuerung bei Erdgas, Verdopplung bei Erdöl, mehr als 21 Prozent bei Strom. Höchste Inflation seit mehr als 30 Jahren. Schutzschirme helfen hier nur sehr bedingt.

Die Zahlen sind drastisch. Sich an ihnen abzuarbeiten, bringt nichts. Sie bestärken uns darin, die "Road-to-zero" weiterzugehen! Unverändert lautet unser Ziel: Wir werden 2025 Europas erste Net-Zero-Hostelkette sein!

Energie – knapp 30 Prozent weniger

Was wir machen, um unsere Verbräuche zu senken – wir investieren intensiv in energetische Sanierungsmaßnahmen, beispielsweise durch den Umstieg auf Fernwärme und Remote-Wartung, die Erneuerung von Fenstern und Dächern, die Dämmung von Hausfassaden und die Isolierung von Leitungen. Wo immer es möglich ist, rüsten wir um auf LED-Beleuchtung.

Einen großen Einfluss auf den Verbrauch haben die Temperaturen in den Häusern. Folglich werden die Temperaturen in Gemeinschafts- und öffentlichen Räumen sowie in den Zimmern abgesenkt. Dort kommen zusätzlich Behördenthermostate zum Einsatz, also solche mit festem Einstellbereich oder fixer Einstellung. Bei TK-Anlagen und Großkühlschränken wird hingegen die Kälte reduziert. Je nach örtlichen Gegebenheiten der Hostels werden diese mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet.

Allein im Bereich Heizenergie und Elektrizität bedeutet das Einsparungen von rund 30 Prozent. Darüber hinaus halten wir zusätzliche 15 Prozent durch weitere Maßnahmen wie unter anderem Photothermie und Gebäudeisolierungen für machbar.

Nach unseren Berechnungen amortisiert sich eine LED- Lampe anstelle einer Halogenlampe bei einer Beleuchtungsdauer von vier Stunden je Arbeitstag bereits nach einem Jahr. Und ein neues Thermostat kostet 14 Euro, hinzu kommen drei Euro Montagekosten. Bei 479 Zimmern im Haus Berlin Mitte erfordert das eine Investition von 16.300 Euro. Von der Maßnahme versprechen wir uns eine Kosteneinsparung von rund fünf Prozent. Durch den Einsatz von Fernwärme sparen wir zirka 10 Ct je kWh. Bei einem Verbrauch von 115.000 kWh errechnet sich eine Ersparnis von 11.500 Euro im Jahr bei jetzigen Fernwärmekosten.

Wichtig ist: Wir arbeiten weiter dran. Im Unternehmen wird alles "auf links gedreht", um weitere Einsparpotenziale zu entdecken und jeder A&O-Mitarbeiter kann hierfür Ideen einbringen.

Kooperationen und Partnerschaften stärken

Steigende Liefer- und Warenkosten, Beschaffungsengpässe – eine zentrale Erkenntnis aus der Pandemie ist tagesaktuell: die Bedeutung funktionierender Partnerschaften und Kooperationen. Langjährige Geschäftsbeziehungen sind unsere Basis für Zuverlässigkeit und faire Verhandlungen.

Leistungen nachvollziehbar machen

Dynamisches Pricing ist unser Prinzip. Nur einige wenige Raten sind bei A&O noch statisch. Und, anders als üblich, sind wir nicht mehr 365 Tage im Voraus buchbar; neue Verträge beinhalten Preissteigerungs- bzw. Inflationsklauseln – für jeden erkennbar.

Mit Familien, Schulklassen und einem Durchschnittsalter unserer Gäste von 27 Jahren bewegt sich A&O in einem hoch-preissensiblen Segment; maximal flexibel haben wir durch die letzten drei Jahre navigiert; jetzt also die Energie. Nicht jeder sieht und findet Gestaltungsraum, einigen Häusern bleibt nur die vorübergehende oder sogar endgültige Schließung.

A&O will seinen Gästen auch weiterhin best value for money bieten. Transparenz fördert Verstehen und schafft Vertrauen. Wir kommunizieren, was wir tun, und warum wir es tun. Das Feedback unserer Gäste darauf ist positiv und bestärkt uns, diesen Weg weiterzugehen.

Über A&O

A&O wurde im Jahr 2000 von Oliver Winter gegründet und betreibt derzeit 40 Hostels in 25 Städten und neun europäischen Ländern. Mit rund 28.000 Betten und rund 3 Millionen Übernachtungen im zweiten Corona-Jahr 2021 verzeichnete A&O einen Umsatz von rund 70 Millionen Euro. Seit 2017 ist der amerikanische Investor TPG Real Estate Eigentümer von A&O.

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