Wie Digital Detox in Allgäuer Hotels funktioniert
Im Allgäu ist Digital Detox ein fester Bestandteil des Angebots. Hotels setzen auf handyfreie Zonen, W-Lan-freie Zimmer und kreative Anreize zum Abschalten. Gesundheitsmanagerin Barbara Weißinger erklärt, warum bewusste Offline-Zeiten den Gästen guttun und welche Maßnahmen Hoteliers erfolgreich einsetzen können.
Allgäu GmbH/Angel Galan Medina
Digital Detox wird immer mehr zum Trend, dem sich auch Hotels widmen
Die digitale Erreichbarkeit belastet viele Menschen. Das spüren auch Hotels, die zunehmend nach Möglichkeiten suchen, ihren Gästen echte Ruhe zu bieten. Im Allgäu ist daraus ein klar erkennbarer Trend entstanden. Barbara Weissinger von der Allgäu GmbH beobachtet, dass das Bedürfnis nach Erholung ohne Smartphone stetig wächst. Sie sieht darin keine Technikfeindlichkeit, sondern den Wunsch nach Balance.
Viele Hotels im Allgäu greifen das Thema aktiv auf. Einige richten handyfreie Zonen ein oder bieten Zimmer ohne W-Lan an. Andere wiederum entwickeln Formate, die den bewussten Verzicht erleichtern. Weissinger berichtet, dass dies bei Gästen oft überraschend befreiend wirkt.
Smartphone gegen Bergkäse
Konkrete Beispiele zeigen, wie sich Digital Detox in der Praxis umsetzen lässt. So führt das Naturhotel Chesa Valisa im Kleinwalsertal eine "Zeitsparkasse", in der Gäste ihr Handy abgeben können. Alle Zimmer sind zudem mit Netzfreischaltern ausgestattet, um elektromagnetische Strahlung zu reduzieren.
Das Hubertus Mountain Refugio Allgäu verfolgt einen spielerischen Ansatz: Gäste, die ihr Smartphone für die Dauer des Aufenthalts abgeben, erhalten ein Stück Bergkäse. Diese Geste sorgt für Aufmerksamkeit und vermittelt, dass Entschleunigung auch leicht sein darf.
Detox muss zur Zielgruppe passen
Die Region Allgäu ergänzt die Hotelangebote mit Aktivitäten, die bewusst ohne digitale Ablenkung auskommen. Dazu gehören Waldbaden, Achtsamkeitswanderungen und Yoga in der freien Natur. Diese Erlebnisse sollen dabei helfen, den Blick wieder auf die Umgebung zu richten. "Viele Gäste berichteten anschließend von mehr Ruhe und Achtsamkeit im Alltag", erklärt Weissinger.
Für Hoteliers bietet das Thema mehrere Ansatzpunkte. Dazu zählen geringe Einstiegshürden, klare Kommunikationsregeln, temporär abgeschaltetes W-Lan oder bewusst gestaltete Rückzugsbereiche. Größere Maßnahmen wie Smartphone-Abgabestellen oder spezielle Detox-Programme schaffen zusätzliche Profilierungsmöglichkeiten – vorausgesetzt, sie passen zum Haus und zur Zielgruppe.