Ausländische Arbeitskräfte bringen Geld und Stabilität
Migration ist derzeit ein großes Reizthema. Dabei werden die Themen "Flüchtlinge" und "qualifizierte Arbeitskräftezuwanderung" oft vermischt. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts zeigt auf: Wenn die Eingliederung von Ausländern in den Arbeitsmarkt schnell und unkompliziert gelingt, stärkt sie dauerhaft unser Sozialsystem und sichert den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Die erfolgreiche Integration von Zuwanderern in der Gastwelt (Tourismus, Hospitality, Foodservice & Freizeitwirtschaft) hat – vor allem mit Blick auf die demografische Entwicklung – spürbare positive Auswirkungen auf die Sozialsysteme und trägt damit maßgeblich zum Erhalt gesellschaftlicher Stabilität in Deutschland bei, schreibt das Fraunhofer-Institut in seiner Studie im Auftrag der Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG).
Die Anerkennung von Qualifikationen muss schneller erfolgen
Die Voraussetzung für die Integration ist: Es muss schneller und einfacher als bisher möglich sein, Migranten in den hiesigen Arbeitsmarkt einzubinden. Die größten Herausforderungen liegen dabei in der Anerkennung ausländischer Qualifikationen und in bestehenden Sprachbarrieren. Hier muss die Politik deutlich mehr tun, um die Betriebe vor Ort gezielt zu unterstützen, so eine zentrale Erkenntnis der Studie, in der 750 Führungskräfte aus der Gastwelt befragt wurden.
Deutschland braucht Fachkräfte aus dem Ausland
Pro Jahr sind laut Bundesagentur für Arbeit (BA) mehr als 400.000 Einwanderer erforderlich, um den Fach- und Arbeitskräftemangel zu kompensieren und die deutsche Wirtschaft insgesamt am Laufen zu halten. "Mit jedem, den wir in eine Beschäftigung bringen, entlasten wir die Sozialsysteme und stärken unsere Volkswirtschaft. Ihr besonderes Augenmerk sollte die Politik daher auf die spezifischen Bedürfnisse der Gastwelt richten, die in Sachen Integration besonders effektiv unterwegs ist", sagt Vanessa Borkmann, vom Fraunhofer IAO und Autorin der Studie.
Migranten könnten für mehr Wachstum sorgen
DZG-Vorstandschef Marcel Klinge bringt das aktuelle Problem auf den Punkt: "Wir brauchen mehr qualifizierte Zuwanderung, um den Wohlstand in unserer immer älter werdenden Gesellschaft dauerhaft zu sichern. Aber wir wissen diesen Hebel aktuell noch nicht richtig zu nutzen." Wenn Deutschland Menschen aus dem Ausland schneller und effektiver integrieren würde, kosteten Migranten keine zig Milliarden, wie in der öffentlichen Debatte oftmals pauschal unterstellt werde, so Klinge. Vielmehr würden die Migranten unserer Volkswirtschaft zusätzliches Wachstum und dem Staat dringend benötige Steuereinnahmen bringen.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf der Homepage der DZG. Dort steht die Studie auch zum Download bereit.