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16. April 2021 | 07:00 Uhr
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Deutsche Hotelketten fordern mehr Geld vom Bund

Die bisherigen Überbrückungshilfen benachteiligten mittelgroße Hotelketten und verstießen gegen den Gleichbehandlungs-Grundsatz, formulierten die Chefs von neun Hotelbetreibern in Deutschland, darunter Dorint, Lindner und Leonardo. Auf einer Pressekonferenz richteten sie gestern einen Hilferuf und gleichzeitig Forderungen an die Bundesregierung.

Dorint PK Corona Foto Dorint

Gemeinsam formulierten Vertreter namhafter Hotelgesellschaften ihre Forderungen an die Regierung

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Die Hoteliers kritisieren besonders die Begrenzung der Beihilfen auf zwölf Millionen Euro. Das reiche bei weitem nicht aus, sagte Dirk Iserlohe, Aufsichtsratschef von Dorint. Der nicht gedeckte Verlust seines Unternehmens habe allen 2020 rund 30 Millionen Euro betragen.

Bei den GSH Hotels sei der Umsatz im vergangenen Jahr um 60 Prozent eingebrochen, sagte Manager Marco El Manchi. Die meisten Kollegen warteten noch immer auf staatliche Zuschüsse, die ohnehin nicht genügten, zitiert ihn die Tagesschau. Die Hotelkette Lindner meldet von einem Umsatzeinbruch von 200 auf 45 Millionen Euro. Geschäftsführer Otto Lindner sprach von einer "furchtbaren Lage". Die Eigenkapitalreserven der Hotelbetreiber seien aufgebraucht. "Wir sind nicht der Pandemietreiber, deswegen steht uns Schadenersatz zu."

Ziel der Bemühungen sei es, die Ungleichheiten bei den Rettungsprogrammen für existenziell belastete mittelgroße Unternehmen zu erkämpfen. Iserlohe sagte, dass die Hoteliers mit ihren Forderungen rund 300 Betriebe mit über 210.000 Arbeitnehmern aus der Seele sprächen. Unter dem Titel "An den Beckenrand geschwommen und doch abgesoffen" fordern die Vertreter der großen deutschen Hotelgesellschaften mehr Unterstützung.

Per Video unterstützte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) Iserlohe bei seiner Forderung nach einer Entschädigungspflicht. "Es geht um das Überleben einer ganzen Branche. Kein Bereich ist stärker betroffen." Deshalb dürfe es keine Begrenzung der Kostenerstattungspflicht geben.  

Hinter den Forderungen stehen diese Hoteliers: Yoram Biton (Leonardo Hotels), Otto Lindner (Lindner Hotels / IHA-Vorsitzender /Dehoga-Vizepräsident), Homeira Amiri (Centro Hotel Group), Dirk Iserlohe (Honestis / Dorint) Manuela Halm (Dormero), Marco El Manchi (GSH Hotels), Rechtsanwalt Christian Steinpichler (als Vertreter mehrerer Hotelgruppen). Per Video wurden zugeschaltet Alexander Fitz (H-Hotels), Frank Marrenbach (Althoff Hotels) und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP).

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