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28. Mai 2025 | 16:59 Uhr
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Forderungen der deutschsprachigen Gastgewerbe-Verbände

Beim Treffen der deutschsprachigen Hotel- und Gastroverbände in Südtirol standen Fachkräftemangel, Wohnraumnot und Bürokratieabbau im Fokus. Gemeinsam forderten die Vertreter klare Regeln für Nicht-EU-Arbeitskräfte und gesetzliche Grenzen für Kurzzeitvermietung. Die Regierungen sollen neue Belastungen vermeiden.

Deutschsprachige Verbaende Hotellerie Gastronomie Foto Dehoga

Die Vorstände und Präsidenten des Verbände-Meetings von links: Guido Zöllick (Dehoga Bundesverband), Manfred Pinzger (HGV), Walter Veit, (ÖHV), Myriam Schlatter (Hotellerie Suisse), Otto Lindner (IHA), Beat Imhof (Gastro Suisse), Walter Hagen (Liechtensteiner Hotel- und Gastronomieverband, LHGV) und Johann Spreitzhofer (Wirtschaftskammer Österreich)

Vertreter der Hotel- und Gastgewerbeverbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Südtirol haben sich am 26. Mai in Marling bei Bozen getroffen. Im Mittelpunkt des Austauschs standen die größten strukturellen Herausforderungen der Branche: der zunehmende Arbeitskräftemangel, die angespannte Wohnraumsituation und der Wunsch nach weniger Bürokratie.

Arbeitsmarkt im Umbruch

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt sei in allen Ländern angespannt, berichteten die Verbände. Die Nachfrage steige, das Personalangebot hingegen bleibe begrenzt. In der Folge wachse der Druck, auf Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten zurückzugreifen. Dafür brauche es allerdings verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen.

Einhelliger Tenor: Planungssicherheit sei sowohl für Betriebe als auch für Mitarbeitende entscheidend, um die Funktionsfähigkeit des Gastgewerbes dauerhaft zu sichern. Ohne geregelte Verfahren zur Rekrutierung und Beschäftigung von Drittstaatsangehörigen drohe eine Schwächung der Servicequalität.

Wohnen wird zum Engpass

Ein weiteres zentrales Thema war der Wohnraummangel in touristisch stark nachgefragten Regionen. Gerade in alpinen Destinationen spitzt sich die Situation zu. Die Vertreter führten die Entwicklung auf zwei Trends zurück: den Anstieg von Einpersonenhaushalten und den Boom privater Kurzzeitvermietungen.

Die Verbände fordern gesetzliche Regelungen, um die touristische Nutzung von Wohnraum klar zu begrenzen. Gleichzeitig müsse mehr für die Unterbringung von Mitarbeitenden getan werden. Diskutiert wurden Modelle, die sowohl den Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht werden als auch den lokalen Mietmarkt entlasten können.

Bürokratie als Wachstumsbremse

Breiten Raum nahm die Kritik am bürokratischen Aufwand in Anspruch. In allen Ländern gebe es laufende Initiativen, um Verwaltungsverfahren zu vereinfachen. Die Digitalisierung biete hier eine große Chance, müsse aber konsequent umgesetzt werden.

Deutliche Worte fanden die Teilnehmenden auch in Richtung Gesetzgeber und Behörden. Die Branche fordere, dass von europäischer Ebene keine zusätzliche Bürokratie geschaffen werde. Als Beispiele nannten sie die geplanten neuen Verpackungsregelungen sowie die Überarbeitung der EU-Pauschalreiserichtlinie.

Gemeinsamer Kurs trotz regionaler Unterschiede

Trotz unterschiedlicher nationaler Rahmenbedingungen zeigten sich die Verbände in den wesentlichen Forderungen einig. Die Herausforderungen ähnelten sich länderübergreifend, hieß es. Das nächste Treffen der deutschsprachigen Gastgeberverbände ist für Juni 2026 in Österreich geplant. Ziel bleibt es, mit gebündelter Stimme gegenüber der Politik aufzutreten.

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