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25. März 2023 | 12:55 Uhr
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Höhere Löhne können Fachkräftemangel nicht beseitigen

Das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) führt ins Feld, dass es 2022 rund 1.339.000 offene Stellen für qualifizierte Fachkräfte gab, aber nur 968.000 qualifizierte Arbeitslose. Dem Arbeitsmarkt fehlten somit mindestens 371.000 Fachkräfte. Das IW sieht die Lösung in mehr qualifizierter Einwanderung und Mehrarbeit.

Personal Mitarbeiter Fachkräfte Foto iStock insta photos

Ausreichend Fachkräfte zu bekommen, bleibt ein Problem für viele Branchen

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Das Institut der Deutschen Wirtschaft widerspricht der Auffassung, dass Arbeitgeber bei der Entlohnung nur tiefer in die Tasche greifen müssten, um das Fachkräfteproblem zu lösen und kritisiert damit – ohne den Namen zu nennen – Ifo-Präsident Clemens Fuest, der vor Wochenfrist genau diese These vertreten hatte.

Die Lücke von 371.000 Fachkräften beschreibe das Problem noch nicht ausreichend, denn erschwerend komme hinzu, dass Angebot und Nachfrage regional sehr häufig nicht übereinstimmen. Verschärft werde das Problem, wenn man die einzelnen Qualifikationen berücksichtige: Ein Softwareentwickler könne nicht als Bauingenieur arbeiten und umgekehrt. Überdies verließen in diesem Jahr netto 260.000 Beschäftigte altersbedingt mehr den Arbeitsmarkt als Jüngere nachrücken, bei steigender Tendenz. Höhere Löhne führten bei dieser Ausgangslage zu einer Verteuerung von Dienstleistungen und Waren und es drohe eine Lohn-Preis-Spirale, die die Inflation in Deutschland weiter treiben würde.

"Grundsätzlich gilt, dass Mangelberufe attraktiver werden müssen", sagt IW-Ökonom Alexander Burstedde und führt flexible Arbeitszeiten und Work-Life-Balance ins Feld. Allerdings reiche das inländische Potenzial nicht aus: "Wir müssen qualifizierte Einwanderung fördern und in Zukunft mehr, nicht weniger arbeiten. Dafür braucht es auch mehr verlässliche Kinderbetreuung. Nur so lassen sich wichtige Zukunftsprojekte stemmen, nur so werden Ziele in der Digitalisierung und im Kampf gegen den Klimawandel erreicht."

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