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1. September 2022 | 07:00 Uhr
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Hotel-Azubis laut DGB Schlusslicht bei Ausbildungsqualität

Köche und Hotelfachleute sind Schlusslichter bei der Qualität der Ausbildung, so der Ausbildungsreport der DGB-Jugend. "Insbesondere beim Thema Arbeitszeiten und Belastung zeigt sich die dramatische Situation. Der viel beklagte Fachkräftemangel ist hausgemacht", sagte Claudia Tiedge von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Auszubildende Azubis quer Foto iStock stockfour

Der DGB stellt dem Gastgewerbe bei der Ausbildung kein gutes Zeugnis aus

Angehende Bäcker, Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, Köche sowie Hotel- und Restaurantfachleute müssten laut DGB deutlich häufiger als Auszubildende in anderen Berufen Überstunden leisten. Diese würden im Vergleich häufig weder in Freizeit oder durch Bezahlung ausgeglichen. Die schlechte Qualität der Ausbildung ließe sich darüber hinaus an ausbildungsfremden Tätigkeiten ablesen, über die Auszubildende im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie im Lebensmittelhandwerk häufiger berichten. So gaben 17 Prozent der Azubis in Hotels und Gaststätten an, immer oder häufig ausbildungsfremde Tätigkeiten ausüben zu müssen, bei den Bäcker-Azubis waren es sogar 29 Prozent.

Mehr als 30 Prozent der Azubis im Gastgewerbe arbeiten laut der DGB-Studie mehr als 40 Stunden pro Woche. Unter allen Ausbildungsberufen insgesamt treffe das nur auf zehn Prozent der Azubis zu. Auch beim Thema Überstunden schnitt das Gastgewerbe deutlich schlechter ab: Knapp die Hälfte der Azubis in Hotels und Gaststätten (47 Prozent) muss regelmäßig Überstunden leisten. "Auch deshalb verwundert es nicht, wenn diese häufiger als andere Probleme haben, sich in ihrer Freizeit zu erholen", kritisiert Tiedge.

Die schlechten Bewertungen der Auszubildenden spiegelten sich auch in den hohen Abbruchquoten wider. Mehr als 41 Prozent der Koch-Azubis lösten demnach ihren Vertrag 2020 vorzeitig auf. Bei Hotelfachleuten waren es 37 Prozent und bei den Fachverkäuferinnen sogar mehr als 43 Prozent.

"Wer über fehlende Fachkräfte klagt, muss endlich bei der eigenen Ausbildung anfangen. Eine Verbesserung der Ausbildungsbedingungen würde auch die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber wieder steigen lassen", meint Tiedge.

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