IHA und HSMA fordern mehr Sicherheit bei Portalbuchungen
Virtuelle Kreditkarten, Drittanbieter und Fake-Buchungen sorgen für wachsenden Schaden in der Hotellerie. Laut einer Umfrage des Hotelverbands Deutschland (IHA) und HSMA verlieren viele Betriebe monatlich bis zu 2.000 Euro. Die Branche fordert von den Buchungsplattformen mehr Sicherheit, Transparenz und echte Ansprechpartner.
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Hoteliers beklagen Sicherheitslücken im Zusammenhang mit Buchungen über Online-Plattformen
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Der Online-Vertrieb ist für Hotels unverzichtbar, doch die Risiken steigen. Eine Umfrage von HSMA und dem IHA zeigt, wie stark Betriebe unter Sicherheitslücken und undurchsichtigen Buchungswegen leiden. 636 Hotels haben teilgenommen, überwiegend kleinere und mittelständische Häuser.
Virtuelle Kreditkarten als Schwachstelle
Besonders problematisch ist der Umgang mit virtuellen Kreditkarten (VCCs). Fast jedes zehnte Hotel meldet unautorisierte Belastungen durch Dritte, noch bevor der Gast anreist. Über 70 Prozent der betroffenen Betriebe erhielten keine Entschädigung. 40 Prozent berichten, dass der Zugriff auf VCC-Daten im Extranet ohne Zwei-Faktor-Authentifizierung möglich war. Ein Viertel der Befragten stuft VCCs als unsicher oder hochriskant ein.
Verwirrung durch Drittanbieter
Auch die Affiliate-Programme der Buchungsportale sorgen für Ärger. 42 Prozent der Hotels berichten von Gästen, die glaubten, direkt beim Hotel gebucht zu haben, tatsächlich aber über Drittseiten wie beispielsweise Hotelvalue.com oder Guestreservations.com. In 45 Prozent der Fälle erhielten Gäste Reservierungsbestätigungen von unbekannten Anbietern, obwohl sie über bekannte Portale wie Booking oder Expedia gebucht hatten. Die Folge: verärgerte Gäste, fehlerhafte Rechnungen und Reputationsschäden.
Fake-Buchungen mit echtem Schaden
Mehr als die Hälfte der Betriebe verzeichnet regelmäßig Fake-Buchungen. Meist handelt es sich um flexible Raten, die kurz vor Anreise storniert werden. Die wirtschaftlichen Folgen sind erheblich: Die Mehrheit der Häuser beziffert den Schaden auf Beträge zwischen 500 Euro und 2.000 Euro pro Monat. Forecasts werden verfälscht, Verfügbarkeiten blockiert und echte Gäste abgewiesen.
Forderungen an die Plattformen
Die Hotellerie fordert konkrete Maßnahmen. An erster Stelle steht die bessere Erreichbarkeit der Portale, und zwar telefonisch und mit deutschsprachigen Ansprechpartnern. Viele Hoteliers beklagen, dass sie mit KI-Bots und automatisierten E-Mails abgespeist werden. Sicherheitsstandards für VCCs sollen verbindlich werden, inklusive Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Affiliate-Partner sollen strenger kontrolliert und intransparente Drittanbieter ausgeschlossen werden. Buchungskanäle müssen nachvollziehbar sein, mit klarer Kennzeichnung auf den Seiten. Zudem wünschen sich die Betriebe eine Kommunikation auf Augenhöhe, mit mehr Fairness bei Stornierungen und Bewertungen.
Branche fordert Kurswechsel
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Die Hotellerie will keine Ausreden mehr, sondern Taten. Technische Lücken, mangelnde Transparenz und fehlende Unterstützung gefährden nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch das Vertrauen der Gäste. IHA und HSMA fordern eine Neuausrichtung der Plattformpolitik, hin zu mehr Sicherheit, Verantwortung und partnerschaftlichem Dialog. Nur so lässt sich der digitale Vertrieb zukunftsfähig gestalten.