KI identifiziert irreführende Hotelwerbung in Großbritannien
Die britische Werbeaufsicht ASA hat Anzeigen von Hilton, Travelodge, Booking und Accor wegen irreführender "Ab"-Preise gestoppt. Laut BBC waren nur sehr wenige Zimmer zu den beworbenen Tarifen buchbar. Die ASA hatte erstmals KI eingesetzt, um die irreführenden Anzeigen im Rahmen der Untersuchung zur Verfügbarkeit beworbener Hotelpreise zu ermitteln.
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Günstig, aber nicht oder kaum verfügbar? Die britische Werbeaufsicht geht gerade gegen Hotelketten vor
In Großbritannien geht die Advertising Standards Authority (ASA) gegen "Ab"-Preiswerbung vor, die in der Praxis kaum verfügbar ist und hat dabei die Hotellerie ins Visier genommen. Laut BBC untersagte die Aufsicht Kampagnen von Hilton, Travelodge, Booking.com und Accor: Häufig waren nur sehr wenige Zimmer zum herausgestellten Mindestpreis buchbar, ein klarer Verstoß gegen Transparenzanforderungen.
Travelodge bewarb etwa Hotelzimmer "ab 25 £", die Preise galten jedoch nur für eine einzelne Nacht. Hilton wurde wegen Motiven wie "Hampton by Hilton Hamilton Park ab 68 £" und "Newcastle ab 59 £" gerügt, weil die Verfügbarkeit nicht gegeben war. Auch Booking.com und Accor wurde von ASA wegen Irreführung gerügt.
KI deckte die irreführende Werbung auf
Laut dem britischen Reglement bedeutet die Intervention von ASA, dass ein bemängeltes Motiv nicht wieder erscheinen darf. Zwar ist die ASA kein staatliches Amt, sondern der branchenfinanzierte Selbstregulierer, doch Entscheidungen haben dennoch unmittelbare Wirkung: Denn Medien und Plattformen setzen die Rulings in der Regel um, Anzeigen werden entfernt oder nicht mehr angenommen
Bemerkenswert ist auch, dass die ASA KI nutze, um problematische Preisangaben aufzuspüren und die Verfehlungen der Hotelketten und Booking zu dokumentieren. Ein ähnliches Vorgehen ist grundsätzlich auch in Deutschland denkbar und möglich, wenn etwa Verbraucherschutzverbände oder Wettbewerbshüter die Werbepraxis der Branche in die Optik nehmen sollten.
Pascal Brückmann