Tiktok launcht mit Booking Buchungsfunktion für Hotels
Tiktok macht in den USA einen Schritt in Richtung Urlaubsportal, denn über eine neue Kooperation mit Booking können Nutzer nun direkt in der App Hotels buchen, wie Business Insider berichtet. Zudem können Influencer im Rahmen des Programms "Tiktok Go" Hotels bewerben und erhalten im Gegenzug Provisionen oder Gutscheine der Unterkunft.

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Über die Tiktok-App sind in den USA erstmals Buchungen bei Booking möglich
Tiktok treibt den Ausbau der Social-Commerce-Infrastruktur voran. In den USA können Nutzer künftig Hotels über Booking innerhalb der App buchen. Die Funktion ermögliche es, Check-in- und Check-out-Daten anzugeben und verfügbare Zimmer zu finden. Jedes Hotel erhalte eine eigene Landingpage mit Informationen zu Preisen, Ausstattung, Bewertungen und Aktivitäten in der Nähe, heißt es unter anderem bei Business Insider.
Das neue "Tiktok Go"-Programm bindet demnach Content Creator als Vertriebspartner ein. Sie bewerben laut Ankündigung Hotels in Videos, erhalten Provisionen oder Rabatte und müssen dafür nur wenige Voraussetzungen erfüllen – ein Mindestalter von 18 Jahren, mindestens 1.000 Follower und keine Richtlinienverstöße.
Vom Video zur Buchung
Mit der Integration wolle Tiktok den gesamten Marketingprozess in einer Plattform abbilden – von der Inspiration durch Videos bis zur Buchung. Für Reiseanbieter bedeute das, potenzielle Kunden ohne Medienbruch vom ersten Impuls bis zur Conversion begleiten zu können, wirbt das chinesische Kurzvideo-Portal.
In der Branche stoße das Modell auf Vorbehalte, heißt es bei Horizont (Abo). Besonders in Europa steht Booking.com wegen Preisbindungen und hoher Provisionen unter Druck, wie Reise vor9 berichtet hat. Mehr als 10.000 Hotels haben Klagen eingereicht und werfen dem Unternehmen vor, gegen EU-Kartellrecht zu verstoßen. Kritiker sehen in der Kooperation mit Tiktok die Gefahr einer weiteren Marktverzerrung, weil der Marketingfokus und die Reichweite der Plattform Booking zusätzliche Wettbewerbsvorteile verschaffen könnten – zu Lasten kleinerer, lokaler Anbieter, schreibt das Marketing-Fachportal.
Sabine Schreiber-Berger