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5. Februar 2024 | 07:00 Uhr
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Mit neuer Infrastruktur E-Fahrzeuge laden und abrechnen

Das Start-up-Unternehmen Lade will mit einer KI-gestützten neuartigen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge den Vorgang des Aufladens für Hotels grüner, günstiger und einfacher machen. Die neue Technik wird in das PMS eines Hotels integriert, der Preis für die Stromentnahme taucht direkt auf der Hotelrechnung auf.

Ladeplus Lade App Foto Lade

Mit Hilfe der App soll das Laden des E-Autos ganz einfach und komfortabel werden

Der Ablauf des Stromtankens wird dabei für den Gast so komfortabel wie möglich gehalten. Nach Ankunft am Hotel stellt er sein Elektrofahrzeug an eine der Ladesäulen, koppelt das Fahrzeug mit der Säule und geht zur Rezeption für den Check-in. Mit der ausgehändigten Zimmerkarte identifiziert er sich an der Ladesäule via dem auf der Karte befindlichen RFID-Chip oder über einen QR-Code. 

Der Ladevorgang wird in seiner Abwesenheit gestartet und die Gebühr wird am Ende vom Backend automatisiert und detailliert aufgeschlüsselt direkt auf die Zimmerrechnung gesetzt. Das Hotel führt den Betrag dann an den jeweiligen Stromversorger ab, der gesamte Ladeprozess wird verschlankt und vereinfacht. Komfortabel für den Gast und ein Zeitgewinn für das Hotel.

Der Preis des Ladevorgangs taucht auf der Zimmerrechnung auf

Das dazugehörige Energiemanagementsystem wird über eine Schnittstelle mit dem PMS des jeweiligen Hotels verknüpft. Bislang funktioniert die Technik über die PMS der Anbieter Asa und Sihot. In den kommenden Tagen wird das Best Western Hotel Nierstein als erster Beherbergungsbetrieb in Deutschland die neue Ladeinfrastrukturlösung einsetzen, letzte Installationen laufen derzeit.  "Leider gibt es noch keine Universalschnittstelle", sagt Lade-Marketing-Mitarbeiter Lukas Schilling. Wenn sich die Technik aber durchsetze, rechnet Lade damit, dass auch weitere Anbieter ihre Schnittstellen einbinden lassen.

Der Preis für die Ladeinfrastrukturlösung hängt davon ab, welche Komponenten man benötigt. Lade versteht sich als Anbieter einer kompletten E-Lade-Infrastruktur, liefert und installiert sowohl die Hardware wie Ladesäulen als auch die Software. Das System ist modular aufgebaut und besteht aus Komponenten wie Ladepunkten und - säulen, Energiemanagement, einer Smartphone-App und einem Backend für Zugangsverwaltung oder Abrechnung. Wer bereits über die passende Hardware verfügt, benötigt lediglich die Installation der Schnittstelle.

Die Bepreisung der Schnittstelle zu Sihot beispielsweise erfolge laut Schilling "grundsätzlich nutzungsbasiert". Sie betrage 2 Cent pro Kilowattstunde (kWh), zudem komme eine einmalige Einrichtungsgebühr von 149 Euro pro Hotel-Standort. Sollen Ladepunkte von Drittanbietern abgerechnet werden, kommen einmalig 49 Euro pro Ladepunkt sowie 3 Euro je Monat und Ladepunkt hinzu.

Fokussierung auf grünen Strom senkt Energiekosten und CO2-Bilanz

Das erst 2020 gegründeten Start-up Lade verspricht noch weitere Vorteile. Wichtigstes Element des gesamten Systems ist eine dahintersteckende KI, die mittels eines Abgleichs meteorologischer Daten für bis zu fünf Tage im Voraus die besten Zeitpunkte ermittelt, wann günstiger Ökostrom durch die Leitungen fließt. Dies führt laut Lade nicht nur zu einem verringerten CO2-Ausstoß, sondern auch aufgrund der vergünstigten Ökostrom-Tarife zu Energiekosteneinsparung von bis zu 88 Prozent.

Der Fokus auf Ökostrom bei der E-Betankung habe im Fokus des Unternehmens gelegen, sagt Lukas Schilling. Man wolle die Energiewende vorantreiben und habe es sich zum Ziel gesetzt, ein Fahrzeug intelligent und ressourcenschonend mit möglichst grünem Strom zu betanken. Möglichkeiten dazu gebe es genug, würden aber oft verpasst. "Autos stehen doch die meiste Zeit des Tages nur herum", sagt Schilling, die besten Zeiten für einen Ladevorgang würden selten genutzt. "Dann gibt es vielleicht gerade eine richtig sonnige oder windige Phase und es gibt viel günstigen Ökostrom aus regenerativen Quellen in den Leitungen, aber man nutzt ihn nicht im richtigen Moment, da man diesen nicht wirklich kennt." 

Die Software von Lade und das Energiemanagement dagegen schon, und beziehen auch eine hoteleigene Photovoltaik-Anlage ein. Zusätzlich wird der Ladebedarf für das jeweilige Fahrzeug festgestellt und ein optimaler Ladeplan entwickelt. An trüben oder windstillen Tagen wird alternativ Strom aus fossilen Brennstoffen genutzt, wobei die KI auch hier auf die besten und günstigsten Zeiten achtet.

 Sven Schneider

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