45 Prozent der Ausbildungsplätze im Gastgewerbe unbesetzt
Die Lage am Ausbildungsmarkt hat sich für das Gastgewerbe kaum verbessert. 2024 konnten 45 Prozent der Betriebe ihre angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzen. Das ist immer noch viel, aber weniger als 2023, als noch 54 Prozent mit "Nein" antworteten. Noch größere Probleme hatten nur die Branchen Industrie, Verkehr, Baugewerbe und Handel.

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Es gibt im Gastgewerbe weiter deutliche weniger Azubis als Ausbildungsplätze
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Der Hauptgrund für unbesetzte Ausbildungsstellen waren schlichtweg keine geeigneten Bewerbungen. Das gaben 73 Prozent der Ausbildungsbetriebe an. 32 Prozent hatten gar keine Bewerbungen, zeigt die aktuelle Ausbildungsumfrage der DIHK. Hier macht sich vor allem die demografische Entwicklung bemerkbar. Insgesamt gab es laut der Bundesagentur für Arbeit 90.000 mehr Ausbildungsplätze als Bewerber. Das bedeutet, dass zwangsläufig jeder sechste Platz unbesetzt bleiben muss.
Gastgewerbe bei Azubis aus dem Ausland vorn
Beim Thema Auszubildende aus dem Ausland hat das Gastgewerbe die Nase vorn. Mehr als zwei Drittel der Betriebe (68%) haben schon einmal Menschen aus Drittstaaten ausgebildet. Das ist mit Abstand der höchste Wert aller Branchen. Auf Platz zwei folgt der Verkehrsbereich mit 35 Prozent. Elf Prozent der Unternehmen haben es noch nicht probiert, sind aber offen dafür. 19 Prozent winken hingegen ab und haben kein Interesse.
Unternehmen querbeet durch alle Branchen nennen große Hindernisse, die sie von der Einstellung ausländischer Azubis abhalten. An erster Stelle stehen dabei mangelnde Deutschkenntnisse, die von 71 Prozent der Betriebe genannt werden. Auf Platz zwei stehen mit 62 Prozent bürokratischer Gegenwind bei der Einwanderung und Einstellung möglicher Kandidaten. Das dritte große Problem ist fehlender, bezahlbarer Wohnraum mit 48 Prozent.
Betriebe bemängeln Deutsch und Rechnen bei allen
Schlechtes Deutsch ist nicht nur bei Azubis aus dem Ausland ein Problem. Grundsätzlich bemängeln 50 Prozent der Betriebe Defizite beim schriftlichen und mündlichen Ausdrucksvermögen. Schwächen beim Rechnen monieren 43 Prozent.
An der DIHK-Umfrage haben 15.000 Betriebe teilgenommen, darunter rund 900 aus dem Gastgewerbe. Die komplette Auswertung der Online-Umfrage Ausbildung 2025 kann auf der Website der DIHK heruntergeladen werden.
Thomas Hartung