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15. Oktober 2025 | 21:05 Uhr
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Betriebsvergleich zeigt sinkende Erträge in Hotels

Ein Betriebsvergleich des Controlling-Experten Eagle Control zeigt: Die Margen in der Vollhotellerie sind in den letzten fünf Jahren um ein Drittel gesunken. Die Mehrwertsteuersenkung allein reicht nicht aus, um gegenzusteuern. Zentrale Hebel für bessere Ergebnisse sind laut Eagle Control die Steigerung des Revpar und die Digitalisierung.

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Die Margen in der Hotellerie sind gesunken

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Die deutsche Vollhotellerie steckt in einer Ertragskrise. Laut dem Betriebsvergleich von Eagle Control sind die Betriebsergebnisse seit 2019 um rund ein Drittel zurückgegangen. Die Ursachen liegen in einer Kombination aus real sinkender Nachfrage und stark gestiegenen Kosten. Während die Umsätze nominal leicht zulegten, stiegen die Ausgaben deutlich schneller.

Alarmierende Zahlen

Urban Uttenweiler, Vorstandsvorsitzender der Einkaufs- und Dienstleistungs-Genossenschaft HGK, die an Eagle Control beteiligt ist, spricht von "alarmierenden Zahlen". Die Nachfrage sei seit 2019 real um fünf Prozent gesunken, die Betriebsergebnisse fielen von 6,6 auf gut 4 Prozent des Umsatzes.

Mehrwertsteuersenkung bringt nur begrenzte Entlastung

Die geplante Rückkehr zum reduzierten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent für Speisen wirkt sich zwar positiv aus, reicht aber nicht aus, um die wirtschaftliche Lage der Vollhotellerie grundlegend zu verbessern. Philipp Nusser, Geschäftsführer von Eagle Control, rechnet vor: Bei einem typischen Umsatzmix von 57 Prozent Logis, 31 Prozent Speisen, 10 Prozent Getränke und 2 Prozent sonstige Umsätze bringt die Steuerreduktion nur rund 3,5 Prozent mehr Gesamtumsatz. Gleichzeitig prognostiziert er für 2026 eine Kostensteigerung von rund fünf Prozent, unter anderem durch höhere Löhne, Lebensmittelpreise und Instandhaltungskosten.

Revpar muss steigen

Ein zentraler Hebel zur Verbesserung der Margen liegt im Logisbereich. Der durchschnittliche Revpar liegt in Deutschland bei 75 Euro und somit deutlich unter dem europäischen Schnitt von 88 Euro. Uttenweiler nennt diesen Abstand "betriebswirtschaftlich unvernünftig". Die Zimmerauslastung liegt noch immer unter dem Niveau von 2019, rund fünf Millionen Incoming-Übernachtungen fehlen. Preiserhöhungen im Gastronomiebereich seien kaum noch durchsetzbar, im Logisbereich hingegen sieht Uttenweiler Potenzial. Gäste aus dem Ausland seien höhere Zimmerpreise gewohnt. Wichtig sei dabei eine transparente Kommunikation und eine differenzierte Preisstrategie, die auch Stammgäste mitnimmt.

Digitalisierung als Schlüssel zur Effizienz

Subahar Parameswaran, IT-Leiter der HGK und Geschäftsführer von Eagle Control, sieht in der Digitalisierung und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz einen weiteren Hebel zur Kostenentlastung. "Konsequent im Backend und passend dosiert im Frontend eingesetzt, lassen sich Prozesse effizienter gestalten", so Parameswaran. Es gebe nicht die eine Lösung, aber mehrere Stellschrauben, die gemeinsam Wirkung entfalten könnten. Die Branche stehe unter Druck, aber nicht vor dem Aus. Wer Preisstrategie, Digitalisierung und Kostenmanagement klug verknüpfe, könne auch unter schwierigen Bedingungen wirtschaftlich erfolgreich bleiben.

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