Ein KI-Betriebssystem speziell für kleinere Hotels
Ein KI-Betriebssystem für alle: Mit 9OS bringen Martin Kemmer und Daniela Schade von Hey-Lou-Hotels und Place Value eine smarte Lösung für kleine und mittlere Hotels auf den Markt. Entwickelt wurde das System von ihrem neuen Unternehmen 9 Dots – gefeiert wurde der Markteintritt mit einer großen Party in Berlin.

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Martin Kemmer und Daniela Schade haben 9 Dots mit einer großen Feier im alten Wasserwerk in Berlin-Wilmersdorf gelauncht
Kemmer und Schade haben 9OS haben zunächst für ihre eigenen Hey-Lou-Hotels entwickelt und so bereits Erfahrung gesammelt. 50 bis 70 Prozent Kosten in der Administration und beim Personal können Hoteliers mit dem neuen System 9OS sparen, versprechen die beiden. Wer sich einen Eindruck über sein persönliches Sparpotenzial durch 9OS verschaffen möchte, kann den speziellen Return-on-Investment-Rechner, den Roi-Rechner, nutzen. Der ist auf der Website des Unternehmens "9 Dots" zu finden. "Ich lade aber auch jeden ein, sich das System vor Ort in einem Hey-Lou-Hotel zeigen zu lassen", sagt Kemmer.
Das Unternehmen 9 Dots mit 40 Mitarbeitern haben Schade und Kemmer extra für das neue Hotelbetriebssystem gegründet. Beide sind auch Geschäftsführer – so wie bei Hey-Lou-Hotels und dem Hotel-Sanierer Place Value.
9OS besteht aus neun Modulen, die sämtliche Prozesse im Hotel abbilden. Die vier Basis-Module:
die technologische Basis: stabiles Netzwerk, IT-Support, Sicherheitsstandards, Cloud- und Systembetrieb
Vertriebssteuerung: Preismanagement, Buchungskanäle, Marktvergleiche und Anbindung an bestehende Kanäle
Gästekommunikation und Markenführung: Kampagnensteuerung, Kundenbindung, Bewertungsmanagement
Tagesbetrieb: digitale Abläufe für Housekeeping, Check-In, Schichtplanung und Qualitätskontrollen
Diese vier Basismodule gibt es im "Windelpaket", wie Kemmer es ausdrückt, für 399 Euro pro Zimmer pro Monat. Auch wenn Kemmer und Schade die Ganzheitlichkeit von 9OS als großen Vorteil betonen: Es ist auch möglich, mit den vier Basismodulen zu beginnen und dann allmählich aufzustocken. Bestehende Systeme lassen sich integrieren.
Die weiteren fünf Module beziehen sich auf: Personalmanagement, Einkaufsprozesse, Finanzsteuerung, Gebäudemanagement und Nachhaltigkeit. Nutzen können das System Einzelhotel und Hotelgruppen.
"Vernünftige Margen sind für kleinere Hotels heute nur noch mit KI möglich"
Kemmer hat vor seinem Einstieg ins Hotelgeschäft schon einmal ein IT-Unternehmen gegründet und konnte 9OS deshalb ohne viel externe Unterstützung im eigenen Betrieb entwickeln. "Martin hat schon vor circa zehn Jahren überlegt, wie man das Thema KI einsetzen kann. Damals war die Zeit aber noch nicht reif dafür. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Einführung. Seit 2023 haben wir dann an der Umsetzung unserer Vision gearbeitet", sagt Schade. Nun, da 9OS auf dem Markt ist, wollen Kemmer und Schade bis Ende des Jahres mit den ersten Kunden erst einmal langsam wachsen.
Fest steht jedenfalls, Kemmer kann bei Kunden punkten, weil er weiß, wovon er spricht. Denn Ausgangspunkt war für ihn die eigene Erfahrung als ehemaliger Franchisenehmer und als heutiger Hotelbetreiber von Hey Lou Hotels: Wie für alle anderen kleinen und mittleren Betriebe in der Hotelbranche ist es für sie immer schwerer, bei Kostensteigerungen von 40 bis 50 Prozent vernünftige Margen zu erzielen. Kemmer: "Das ist heute nicht mehr über die Umsatzsteigerung zu erreichen, sondern nur mit mehr Effizienz möglich. Das heißt KI einsetzen, um alle Prozesse und Geschäftsfelder eines Hotelbetriebes maximal effizient zu machen."
Kirsten Gaede