Revo setzt Unterlassungserklärung gegen Treugast durch

Die Revo Hospitality Group, vormals als HR Group bekannt, hat die Treugast Unternehmensberatungsgesellschaft aus München wegen einer Medieninformation zum Treugast Rating 2025 abgemahnt. Laut dem Abmahnschreiben soll Treugast in der Pressemitteilung vom 7. Oktober unwahre Tatsachenbehauptungen verbreitet haben. Hotel vor9 hatte damals wie viele weitere Medien über den Fall berichtet. Die Hotelgruppe forderte von Treugast infolgedessen eine strafbewehrte Unterlassungserklärung sowie die Veröffentlichung einer Richtigstellung. Treugast hat die Unterlassungserklärung bereits unterschrieben.

Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen mehrere Formulierungen aus der Treugast-Mitteilung. Demnach hatte das Beratungsunternehmen in der Mitteilung an die Medien geschrieben, Revo Hospitality habe ihr Rating "verloren" und Treugast habe der Gruppe das Rating "entzogen". Die Anwälte des Betreibers widersprachen dieser Darstellung. Ihrer Argumentation zufolge habe Revo Hospitality bereits 2024 nicht am Bewertungsverfahren teilgenommen. Ein Rating, das nicht existierte, könne folglich weder verloren gehen noch entzogen werden, heißt es.

Ebenfalls beanstandet wurde die Aussage von Treugast, es bleibe "fraglich", ob der Restrukturierungsprozess der Hotelgruppe erfolgreich gestaltet werden könne. Dies sei eine unzulässige Meinungsäußerung ohne ausreichende tatsächliche Grundlage. Revo Hospitality sei in den vergangenen Jahren aus eigener Kraft und vollständig ohne Fremdkapital gewachsen, heißt es zur Begründung. Für Zweifel am Erfolg der Finanzierungsbeschaffung gebe es keine Anhaltspunkte.

Treugast-Chef Michael Lidl bestätigte gegenüber Hotel vor9 die juristische Auseinandersetzung mit Revo. Eine aktuelle Kommentierung des Vorgangs wollte er nicht vornehmen. Seit über 20 Jahren liefert das Treugast Rating den Akteuren am Hotel-Investmentmarkt einmal jährlich Informationen und Einschätzungen zu Hotelgesellschaften in Deutschland. 

Pascal Brückmann