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14. Juli 2025 | 10:01 Uhr
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Studie zeigt Hürden bei KI-Einsatz in der Hotellerie

Eine europäische Studie zeigt: Viele Hoteliers sehen Potenzial in künstlicher Intelligenz – vor allem bei Reservierungen, Marketing und Gästebetreuung. Doch nur 41 Prozent der befragten Häuser setzen derzeit KI tatsächlich ein. Hemmnisse sind vor allem Wissenslücken, hohe Kosten und fehlende technische Expertise. 

Künstliche Intelligenz

Europas Hoteliers sind am Einsatz von KI interessiert; viele zögern aber noch

Künstliche Intelligenz gilt als Zukunftsthema der Hotellerie – doch eine breitflächige Einführung bleibt bislang aus. Das zeigt eine Umfrage der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Westschweiz (HES-SO), für die rund 1.500 Hotels aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Griechenland befragt wurden.

Zwar erkennt ein Großteil der Häuser das Potenzial von KI, doch nur 41 Prozent gaben an, derzeit entsprechende Systeme einzusetzen. 43 Prozent setzen noch gar keine KI-Lösungen ein.

Einfache Anwendungen dominieren

Besonders verbreitet sind laut Studie Anwendungen zur Textgenerierung, etwa ChatGPT oder Gemini – 74 Prozent der befragten Hotels nutzen solche Tools. Analysewerkzeuge für Onlinebewertungen (44 %) und dynamische Preisgestaltung (42 %) folgen mit einigem Abstand.

Komplexere Systeme wie Chatbots (31%), Gesichtserkennung (2%), Robotik (3%) oder Müllanalysen (8%) spielen bisher kaum eine Rolle. Laut HES-SO ist das ein deutliches Signal: Hoteliers setzen aktuell vor allem auf "einfach umsetzbare, gastnahe Anwendungen".

Wissen fehlt – nicht nur Technik

Größte Hürde für eine breitere Einführung ist laut der Umfrage mangelndes Wissen über verfügbare KI-Lösungen (39%). Weitere Barrieren sind hohe Implementierungskosten (35%), technische Komplexität (34%) und fehlende IT-Kompetenzen (32%).

Diese Ergebnisse decken sich mit dem aktuellen European Accommodation Barometer von Booking.com. Dort geben 53 Prozent der teilnehmenden Betriebe fehlende technische Expertise im Team als Hindernis an.

Nutzen vorhanden – aber begrenzt messbar

Die Umfrage zeigt auch: Hotels, die KI nutzen, bewerten den Nutzen im Durchschnitt mit 6,6 von 10 Punkten. Der Schritt von der "Neugierphase" in die "operative Verankerung" beginne – ein flächendeckender Rollout sei das aber noch nicht.

Damit sich KI stärker durchsetzt, müssten Technologieanbieter Lösungen liefern, die sich nahtlos in bestehende Abläufe integrieren lassen. Dazu zählen laut HES-SO vor allem Werkzeuge zur Preisoptimierung, zur Entlastung bei Personalengpässen und zur besseren Kundenkommunikation.

Unterschiedliche Bedürfnisse nach Hotelgröße

Laut der Studie unterscheiden sich die Anforderungen nach Betriebsgröße deutlich. Kleine Häuser benötigen einfache, sofort einsetzbare Anwendungen sowie Schulung. Große Einheiten stehen vor Aufgaben wie Datenmanagement und Veränderungsprozessen.

Mittelgroße Betriebe stehen dazwischen – oft mit fragmentierten Systemen und begrenzten Ressourcen. Sie müssen flexibel reagieren und technische Brücken schlagen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Christian Schmicke

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