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23. Februar 2024 | 18:28 Uhr
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Rekordstrafen für Booking belasten Aktienkurs

Booking sieht sich mit gleich zwei enormen Geldbußen konfrontiert. Die spanische Wettbewerbsbehörde CNMC hat einen Entscheidungsentwurf über eine Strafe in Höhe von 530 Millionen Dollar verabschiedet, da Booking gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen habe. Und in den Niederlanden wird eine Zahlung an die Pensionskasse über 276 Millionen Dollar fällig. Die Börse reagierte mit einem Kursrutsch.

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Mächtig Ärger hat Booking mit den spanischen Behörden und dem Pensionsfonds der Niederlande

Im vorbörslichen Nasdaq-Handel verlor die Booking-Aktie am Freitag zeitweise rund neun Prozent. Seit Jahresbeginn steht das Papier jedoch bereits zehn Prozent im Plus und auf einem Allzeithoch.

Booking-Finanzvorstand David Goulden bezeichnete die Entscheidung in Spanien als "beispiellos" und kündigte an, in Berufung zu gehen. Da dieses Verfahren aber mehrere Jahre dauern könne, müsse Booking nun seine Geschäftspraktiken in Spanien anpassen. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, eine Notifizierung im Rahmen des EU-Gesetzes über digitale Märkte (DMA) vorzulegen.

In einem Statement nimmt Booking wie folgt zu dem Vorgang Stellung: "Wir sind enttäuscht über den CNMC-Entscheidungsentwurf und widersprechen den darin enthaltenen Feststellungen entschieden. Wir werden in Kürze eine Notifizierung im Rahmen des EU-Gesetzes über digitale Märkte (DMA) einreichen. Der DMA soll einheitliche Regeln für Online-Plattformen in der gesamten EU sicherstellen und eine Fragmentierung auf nationaler Ebene vermeiden. Wir glauben, dass die Bedenken der CNMC in diesem Rahmen erörtert und bewertet werden sollten, auch um sich auf Lösungen zu einigen, die in ganz Europa einheitlich gelten. Wir beabsichtigen, gegen diese beispiellose Entscheidung in Spanien Berufung einzulegen, sollte sie tatsächlich in dieser Form gefällt werden."

Die hohe Strafzahlung in den Niederlanden wurde von einem Berufungsgericht in Den Haag verhängt. In einer Auseinandersetzung mit dem niederländischen Pensionsfonds wurde entschieden, dass Booking mit Hauptsitz in Amsterdam als Reisebüro einzustufen ist und seine lokalen Mitarbeiter daher in einer Pensionskasse der Reisebranche anmelden und für diese bezahlen müsse. Booking hatte stets argumentiert, man sei ein Technologieunternehmen und verweigerte daher die Zahlungen.

Die hohen Strafen und der Kursrutsch an der Börse können die Gesamtbilanz des dominierenden Anbieters für Hotelbuchungen für das Jahr 2023 aber nur geringfügig trüben. 2023 stieg der Nettogewinn von Booking im Jahresvergleich um 40 Prozent auf 4,3 Milliarden US-Dollar bei einem Umsatz von 21,4 Milliarden US-Dollar, was einer Steigerung von 25 Prozent entspricht.

Pascal Brückmann

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