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7. Juli 2025 | 14:31 Uhr
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Stimmung in Deutschlands Hotels bleibt laut Booking gedämpft

Das Unterkunftsbarometer 2025 von Booking zeigt: Die deutsche Hotellerie bewertet ihre Geschäftslage deutlich zurückhaltender als der europäische Durchschnitt. Nur ein Drittel erwartet eine Verbesserung, Investitionen bleiben stabil, doch Personal- und Kapitalmangel bremsen die Branche.

Pessimismus Negativ Stimmung Foto iStock Mohd Izzuan

Die Stimmung in der deutschen Hotellerie war schon besser

Die wirtschaftliche Lage der deutschen Beherbergungsbetriebe bleibt angespannt. Laut dem aktuellen Unterkunftsbarometer 2025 von Booking bewerten Hoteliers ihre jüngste Geschäftsentwicklung deutlich schlechter als Kolleginnen und Kollegen im europäischen Ausland. Nur ein Drittel der Befragten blickt optimistisch auf die kommenden Monate. Die Einschätzung zur Kapitalbeschaffung und die Entwicklung der Auslastungsraten drücken weiter auf das Vertrauen.

Investitionen bleiben stabil, Polarisierung nimmt zu

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hält sich die Investitionsbereitschaft auf stabilem Niveau. 29 Prozent der Betriebe wollen ihre Investitionen erhöhen, ebenso viele planen Kürzungen. Die Polarisierung nimmt zu: Während Kettenhotels europaweit mehr Optimismus und Investitionsbereitschaft zeigen, bleiben unabhängige und alternative Unterkünfte zurückhaltend. Der Zugang zu Kapital bleibt für kleinere Betreiber ein zentrales Problem. Hotelketten berichten dagegen von leichteren Finanzierungsbedingungen.

Personalbedarf und Herausforderungen bei der Rekrutierung

Das Interesse an Neueinstellungen ist in Deutschland gering. Besonders kleine Betriebe planen kaum zusätzliches Personal. Der größte Bedarf besteht in Housekeeping, Gastronomie und Kundenservice. Schwierigkeiten bei der Personalbeschaffung melden viele Häuser vor allem in Management, Marketing, Spa und Veranstaltungsplanung. Hohe Gehaltsforderungen, Sprachbarrieren und fehlende Qualifikationen erschweren die Suche nach geeigneten Mitarbeitenden.

Aus- und Weiterbildung im Fokus

Die Mehrheit der deutschen Beherbergungsbetriebe setzt auf interne Präsenzschulungen. Externe Anbieter spielen eine ergänzende Rolle. Während Hotelketten häufiger auf digitale Lösungen und Kooperationen mit Hotelfachschulen setzen, bevorzugen Einzelbetriebe klassische Formate. Über die Hälfte der Befragten plant, das Investitionsniveau für Personalschulungen in den kommenden Monaten beizubehalten.

Chancen und Hürden bei Digitalisierung und KI 

Rund die Hälfte der Hoteliers sieht die Komplexität der Systemintegration und hohe Kosten als größte Hürden für den Einsatz digitaler Technologien und Künstlicher Intelligenz. Die Vorteile von KI werden vor allem in Marketing, Kommunikation und Revenue Management gesehen. Für das Gästeerlebnis, Housekeeping und die Personalschulung schätzen viele Hoteliers den Nutzen von KI dagegen geringer ein.

Sprachbarriere ist Herausforderung bei ausländischen Arbeitskräften

Acht von zehn Betrieben haben bereits ausländische Mitarbeitende eingestellt. Sprachbarrieren gelten als größte Herausforderung, gefolgt von Problemen mit Visa- und Arbeitsgenehmigungen. Nur 14 Prozent der Betriebe verzichten bewusst auf ausländische Arbeitskräfte.

Methodik

Die Umfrage wurde von Statista im Auftrag von Booking.com zwischen dem 24. Februar und dem 22. April 2025 durchgeführt. Befragt wurden 1.160 Führungskräfte und Manager aus dem europäischen Beherbergungssektor, darunter 80 aus Deutschland. Die Ergebnisse basieren auf Telefoninterviews und ergänzen die Daten der Vorjahre. Der Bericht kann auf der Homepage von Statista heruntergeladen werden

Frank Winter

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