Laut einer aktuellen Dehoga-Umfrage rechnen fast 40 Prozent der gastgewerblichen Betriebe in Deutschland in diesem Jahr mit Verlusten. Nur ein Drittel erwartet ein ausgeglichenes Betriebsergebnis. Steigende Kosten und sinkende Umsätze belasten die Branche so der Lobbyverband. Zeit

Der reale Umsatz im Gastgewerbe lag im ersten Halbjahr 2025 um 15 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Dehoga-Chef Guido Zöllick (Foto) warnt vor dem sechsten Verlustjahr in Folge. Besonders die Gastronomie leidet unter der Mehrwertsteuererhöhung und stark gestiegenen Kosten. Auch die Hotellerie blieb hinter den Erwartungen zurück.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) behauptet, die Mehrwertsteuersenkung werde nicht an die Gäste weitergegeben, und spricht von Steuerbereicherung. Dagegen wehrt sich der Dehoga Bayern: "Die sieben Prozent sind kein Geschenk – sie sind für viele Betriebe der letzte Rettungsring", so dessen Chef Thomas Geppert (Foto).

Trotz luxuriöser Ausstattung und exzellenter Gästebewertungen verzichtet das Schloss Lieser an der Mosel ganz bewusst auf die offizielle Dehoga-Sterneklassifizierung. Laut Marketingchefin Jessica Cullmann setzt das Haus stattdessen auf das markenbasierte Qualitätsversprechen der Autograph Collection by Marriott. Diese sei, gerade bei internationalen Gästen, für ihren Fokus auf Individualität, Design und Charakter bekannt und habe mehr Zugkraft als die auf starren Kriterien basierenden Sterne. Eine Abwertung des deutschen Klassifizierungssystems sei mit dieser Entscheidung aber nicht verbunden. Volksfreund

Steigende Preise für die Verbraucher und eine Gefährdung der Sicherheit von Arbeitsplätzen im Gastgewerbe befürchtet Ulrich Kauderer, Vorsitzender der Tarifkommission der Dehoga Baden-Württemberg, wenn die Gewerkschaft NGG ihre Tarifforderung von neun Prozent mehr Lohn durchsetzt. Die NGG hält dagegen, dass die Verbraucher von der Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen profitieren würden und die Beschäftigten in der Branche "für ihre harte Arbeit" zu wenig verdienten. Stuttgarter Zeitung

Seit Anfang der Woche ist klar. Im Bohrfeld "Wolin East 1" nahe Usedom lagern 33 Millionen Tonnen förderbares Rohöl und 27 Milliarden Kubikmeter Gas. Hoteliers auf der Ostseeinsel sind alarmiert, sie fürchten negative Auswirkungen auf die Natur und die Gästebuchungen, wenn es zur geplanten Förderung kommt.

Die geplante dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie sorgt weiter für Diskussionen. Die Bundestagsfraktion der Grünen hat eine Kleine Anfrage gestellt, um den Einfluss der Dehoga-Lobbyarbeit und die wissenschaftliche Grundlage der Entscheidung der Bundesregierung zu hinterfragen.

Die Plattform MeineSterne.eu ermöglicht es Hotels, ihren Klassifizierungsprozess einfacher, effizienter und papierlos zu gestalten, von der Antragstellung bis zur abschließenden Bewertung. Klassifizierte Betriebe erhalten vor ihrem nächsten Audit einen personalisierten Zugang, über den sie ihre Daten sicher und bequem verwalten können.

Der gesetzliche Mindestlohn steigt bis 2027 in zwei Stufen auf 14,60 Euro. Der Dehoga warnt vor zusätzlichen Belastungen für das Gastgewerbe, das bereits unter hohen Kosten und Umsatzrückgängen leidet. Die Gewerkschaft NGG spricht von einem wichtigen Schritt und fordert zugleich mehr Tarifbindung.

Ein in der vergangenen Woche angekündigter Hotelneubau im ostfriesischen Norddeich sorgt für Diskussionen. Nach der Vorstellung des Projekts im Bauausschuss hat der Dehoga-Kreisverband die Stadtpolitik zu einer detaillierten Prüfung der Umsetzbarkeit des Bauprojekts aufgerufen. Kritikpunkte seien etwa Verkehrsprobleme beim geplanten Standort an der Nordseeküste sowie die ohnehin schon hohe Auslastung der örtlichen Gastronomie. NWZ